Norwegische Spezialitäten

Über 50.000 Kilometer Küstenlinie lassen keinen Zweifel: In Norwegen wird Fisch gegessen. Doch das Land im hohen Norden nur darauf zu reduzieren, wäre falsch. Die norwegische Küche ist eine aufregende Mischung aus Land und Wasser, aus weiten Wiesen und schroffen Felsen, aus Tradition und Moderne. Bester Beweis dafür ist, dass Norwegen das Land mit den meisten Preisen im prestigeträchtigen Kochwettbewerb „Bocuse d’Or“ ist.

Als norwegische Fischexporteure im 12. Jahrhundert etwas getrockneten Kabeljau an die Engländer verkauften, ahnten sie wohl nicht, dass ihr Land heute der zweitgrößte Exporteur von Fisch und Meeresfrüchten sein wird. Das breite Angebot reicht dabei von unzähligen Fischarten bis hin zu Jakobs- und Miesmuscheln, Krabben und Krebsen. Im kalten, klaren Wasser können die Meeresbewohner langsam heranwachsen und bleiben an der kühlen Luft lange frisch.

Auf der einen Seite wird in Norwegen noch gegessen wie vor hunderten von Jahren. Luftgetrockneter Fisch, Lamm- und Hammelfleisch, regionale Kräuter und Beeren, die in der unberührten Natur bestens gedeihen können. In Teilen des Landes werden ganze Schafsköpfe immer noch als Delikatesse gefeiert. Auf der anderen Seite sind die Norweger ein weltoffenes und auch kulinarisch interessiertes Volk. Craft-Beer erlebt einen wahren Boom, preisgekrönte Kaffee-Sorten finden reißenden Absatz und edle, hoch-dekorierte Restaurants eröffnen im ganzen Land. Das ist vor allem auf den steigenden Wohlstand und die damit einhergehende Bereitschaft mehr Geld für hochwertige Lebensmittel auszugeben zurückzuführen.

Dabei widersprechen sich die beiden Ansätze nicht. Sie bilden eine Melange aus handwerklich anspruchsvoller, hochkarätiger Küche und traditionellen Zutaten, Nachhaltigkeit und einer Liebe zur Natur. Zusammen mit der vorauseilenden Gastfreundlichkeit der Norweger ergibt das eine Esskultur, die Sie einfach kennen und lieben lernen dürfen. Die zahlreichen kulinarischen Festivals, wie das Trøndersk Matfestival in Trondheim, Gladmat in Stavanger oder Smak in Tromsø bieten hierfür die perfekte Gelegenheit.  

Wir nehmen Sie mit auf eine kulinarische Reise durch Norwegen!

Traditionelle Fischgerichte

Der norwegische Räucherlachs und die Räucherforelle zählen zu den berühmtesten Fischspeisen aus dem hohen Norden. Auch bei Tørrfisk, also Trockenfisch, haben die Norweger praktisch eine Monopolstellung im Export. Der Fisch wird bei Temperaturen um die Null Grad und leichtem Schnee drei Monate an der Luft getrocknet. Die Inselgruppe der Lofoten bietet dafür das perfekte Klima. Gut gesalzen trocknet der Fisch dann im Trockenraum nochmals zwei bis drei Monate nach. Durch das Salz verliert er 70 Prozent seines Wassergehalts, die wichtigen Nährstoffe wie Protein, Eisen und Calcium bleiben dabei jedoch erhalten.

Eine weitere norwegische Spezialität ist der arktische Winterkabeljau „Skrei“. Jedes Jahr wandert er von der eisigen Barentsee an die Küste Norwegens, um dort zu laichen. Der Schutz der Spezies und die Qualitätskontrolle werden sehr ernst genommen. So dürfen ihn nur einheimische Fischer von kleinen Kuttern aus mit der Angel fangen. Der Fisch muss ungefähr fünf Jahre alt sein und darf nur zwischen Januar und April gefischt werden.   

Video: Leckersten Spezialitäten in Norwegen: Skrei & seine Besonderheit | Abenteuer Leben | kabel eins

Verrückte Gerichte Norwegens

Die skurrilsten Gerichte haben ihren Ursprung in der Zeit der Wikinger. Für ihre langen Seereisen mussten sie Lebensmittel haltbar machen und entwickelten dafür vielfältige Methoden. Salzen, Trocknen, Gären, Einlegen oder Räuchern. Jede Konservierungsmethode verleiht den Lebensmitteln eine einzigartige Aromatik. So wird der „Lutefisk“ also Laugenfisch durch das Behandeln mit Wasser und Lauge fast geleeartig. Der Kabeljau hat dann einen sehr milden Geschmack und harmoniert bestens mit anderen, für die norwegische Küche typischen Zutaten wie Butter, Speck und Kartoffeln.   

Smalahove

„Smalahove“ heißt das Gericht, das den meisten Urlaubern in Norwegen große Überwindung kosten dürfte. Dazu wird ein ganzer Schafskopf gepökelt, geräuchert, gesalzen und gekocht. Das Gericht mag vielleicht nicht sehr appetitlich aussehen, schmeckt jedoch hervorragend. Gegessen wird das außergewöhnliche Gericht vor allem in der Vorweihnachtszeit. Die begehrtesten Teile des Kopfes sind die Ohren und die Augen. Sie sind am fettreichsten und werden am besten heiß verspeist.   

Norwegischer Käse

Auch in Sachen Käse haben die Norweger einen Hang zur Extravaganz. Beliebt bei Einheimischen und Touristen ist zum Beispiel der „Brunost“ oder Braunkäse. Strenggenommen ist er gar kein Käse, da er aus der Molke von Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt wird. Die Molke wird unter ständigem Rühren stark eingekocht. Dabei karamellisiert der Milchzucker und gibt dem Käse seine typische braune Farbe und den süßen Geschmack. In Norwegen darf er auf keinem Frühstückstisch fehlen und passt auf weißem Brot perfekt zu Marmelade.  

Aquavit - Verdauungsschnaps gefällig?

Dafür eignet sich der „Aquavit“ bestens. Das bedeutet so viel wie „Wasser des Lebens“. Der aus Kartoffeln gebrannte Schnaps wird mit Kümmel und Dill gewürzt und in Eichenfässern gelagert. Und auch hier gehen die Norweger ausgefallene Wege. Der „Linjeakevitt“ beispielsweise lagert auf Schiffen, die von Norwegen nach Australien und wieder zurückfahren. Dabei überquert das Destillat zweimal die „Linie“, den Äquator.

Und auch Bier hat eine lange Tradition in Norwegen. Früher braute jeder Bauernhof sein eigenes „Bjor“. Heute übernehmen das vor allem Mikrobrauereien, die bereits eine Reihe von internationalen Bierpreisen ergattern konnten. Die Palette reicht dabei von typischen Lagerbieren bis zu starken Stouts.  

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